Mittwoch, 30. September 2015

Magic clouds and Spiderwebs

Und dann beginnt die Zeit der magischen Wolken, die ungemein fröhlich wirken und dem Himmel ein zauberhaft verspieltes Lächeln verpassen. Auch wenn die Tage eigentlich grau sein sollten und der Himmel einfach nicht "in tune" mit meinem inneren Gemüt ist. Was hilft, ist über eine Wiese zu laufen und das saftig satte Grün der farbenfrohen Komposition in ihren unterschiedlichen Nuancen zu genießen. Und dann wieder diese Wolken. Diese flauschigen Luftgebilde, die jede Landschaft im Herbst wie ein Gemälde aus der Spätrenaissance erscheinen lassen. Das soll die Vorstufe zum Winter sein? Der Beginn der dunklen Jahreszeit? Es fühlt sich an, wie an der Schwelle zu stehen. Der Türbogen ist reich geschmückt, in blauen und weißen Tönen gehalten, fast schon wundersam. Was dahinter kommt, ist gänzlich unbekannt. Letzte Woche bin ich neben mir gestanden und etwas in mir ist schmerzvoll durch mich hindurch gebrochen und hat mich vom Himmel zurück auf die Erde befördert. Beide Füße berühren den Boden bei der Landung und plötzlich durchströmt mich diese groß-art-ige Energie. Ich bin ein Erdenwesen, nichts anderes bin ich je gewesen. Die Flügel besitze ich zwar, doch der Flug tut mir auf Dauer nicht gut. Dann ist es als würde ich mich verlieren in den endlosen Gefilden des Himmels mit seinen magischen Wolken. Und jetzt mit beiden Füßen fest am Boden kann ich wieder spüren, diese Kraft, diese Weisheit, die mich packt und trägt, die Liebe meiner universellen Mutter, der Erde, Pachamama. Und mit dieser Verbindung unter meinen Füßen, diese symbolische Verbindung zu meinem inneren Wissen, meiner Kraft, meiner Intuition, mit ihr stehe ich gern an der Schwelle, weil ich um die Fügungen weiß, die mir zuteil werden, ich weiß, dass ich die richtigen Entscheidungen treffen werde, eben weil ich verbunden bin mit meiner inneren Stimme. Unser Verstand wird immer die Brücke sein zwischen Himmel und Erde. Er lässt uns fliegen und er wird uns fallen lassen. Auch unter die Erde, da wo alles dunkel ist, aber auch feurige Schönheit regiert. Denn ohne die dunklen Momente gäbe es kein Bewusstsein von Licht. Das Ego kämpft um seine Daseinsberechtigung und erfindet sich immer wieder neu. Wir spielen überall Rollen, manchmal die gleichen, oft aber auch verschiedene. 

Und dann kann ich stehen bleiben vor einem Spinnennetz, was sich durch silbernen Nebel wiegt. Die Sonne hat sich in den dünnen Fäden des fantastischen Konstrukts gefangen und bricht sich hier den in satten Spektralfarben des sichtbaren Spektrums. Ich staune mit offenem Gemüt ob des kleinen Wunders dessen Zeuge ich hier werde. Die Spinne, das Tier, das schafft ein dreidimensionales Gebilde unerreichbaren Zaubers zu entwerfen, erwirbt sich gerade meinen absoluten Respekt. Und mit lächelnder Dankbarkeit im Herzen begehe ich meinen Weg in einen neuen Tag. Beide Füße fest auf dem Boden und bereit die Schwelle zu einer neuen Zeit zu überschreiten.

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